Gibt es die richtige Farbe für ein Kinderzimmer? Farben prägen sich ins Gedächtnis ein und werden mit Erlebnissen verknüpft. So entwickelt jeder Mensch Farbvorlieben. Ein Chirurg, der sich während der Arbeitszeit ständig im OP aufhält wird sicherlich nicht noch einen grünen Farbanstrich für seine Wohnungswände in Erwägung ziehen. Jemand der mit einem Grünton positive Kindheitserinnerungen verbindet, weil er in der Nähe eines Waldes gelebt hat, mag ein Grün für die Zimmerwände sehr wohl. Farben sind modeabhängig, alles was wir sehen, durch Werbung, Magazine, Schaufenster oder Film, nehmen wir auf. Bewusst oder unbewusst entwickeln wir automatisch Vorlieben für bestimmte Farben und Farbkombinationen, die Modeabhängig sein können. Wo in den 80er Jahren Neonfarben modern waren und viele die Kombinationen der grellen Farben...
...schön fanden, halten wir diese Farbzusammenstellungen nun für Geschmacklos. Tauchen Farbkombinationen dieser Farben heute auf, sprechen wir von Modezitaten aus den 80ern, so prägend waren diese Farben für die Zeit. Noch immer gibt es in Mietwohnungen Badezimmer in rosa, grün oder hellblau. Was damals für modern und zeitlos gehalten wurde, ist heute eine Zumutung. Moderne und zeitlose Bäder werden dieser Zeit in sandstein-weiß oder anthrazit-weiß Kombinationen gehalten. Mal sehen wie lange die Zeitlosigkeit bestand hat und wann diese Farbzusammenstellungen, wie nun die rosa und hellblauen Bäder, von Immobilienmarklern zum „Kultbad“ ernannt werden müssen.
Wenn es um die Farbwahl für Kinderzimmer geht, sind die persönlichen Farbvorlieben oft erst einmal entscheidend. Eltern äußern Farbwünsche, die ihren Farbvorlieben entsprechen. Kinder übernehmen gerne die Vorlieben von ihren Eltern, so kann es sein, dass ein grün, weil eben der Vater Chirurg ist, auch für das Kinderzimmer nicht in Frage kommt. Obwohl ein helles, dezentes grün sehr wohl zu empfehlen ist. Grün strahlt Ruhe aus, im richtigen Mischverhältnis ist es ein warmer Farbton, der aber dennoch für frische sorgt.
Wie werden Kinder durch Werbung und Industrie beeinflusst? Ein gutes Beispiel ist tatsächlich rosa, eine so beliebte Farbe unter Mädchen. Fast alle kommerziellen Spielzeuge für Mädchen sind rosa. „Hello Kitty“ und „Prinzessin Lillyfee“ sind nur zwei Beispiele dafür. Kinder, die ständig mit solchen Dingen in Berührung kommen entwickeln ganz klare Vorlieben für Rosa und alles was „Prinzessin“ noch so braucht. Natürlich ist das nicht zwingend der Standart. Ich kenne ein Mädchen, die blau zu ihren Lieblingsfarben zählte, wohl mehr aus der Not heraus, da sie, die zu klein gewordenen Jacken und Schuhe ihrer Brüder auftragen musste. Farbvorlieben sind nicht schlimm und lassen sich oft im Raum verwirklichen. Auch wenn der Raum eher dunkel ist oder zu klein, die Farbe nicht die gezielte psychologische Wirkung hat. Wichtig ist, bei all den Farben, zu wissen wie man Farben, ob rosa, blau, türkis, gelb, rot oder lila als Farbfläche einsetzen kann, wie die Farbe in Kombination mit anderen wirkt, wie man sie dezent einsetzen kann ohne den Raum zu dominieren oder wie man mit Farben und Farbkombinationen Kontraste erzeugt oder Farben in der Wirkung eindämmt.
Bitte, treiben Sie es im Kinderzimmer nicht zu bunt denn...
...Farbflächen für die Wände dienen dazu, den Raum zu strukturieren. Funktionsbereiche können als solche betont werden damit Kinder sie optisch besser erkennen können. Farbflächen ordnet die Wandgestaltung insgesamt und vereinheitlicht sie, so dass optische Ruhe entsteht. Farbflächen können verbindend sein, optische Bezüge und fließende Übergänge bewusst erzielt werden. Die Farbkombinationen, besser noch, das Farbkonzept eines Raumes soll unter Berücksichtigung der Gesamtgegebenheit wie, der bestehenden Möbel (Farbe, Material), des Bodenbelages (Farbe, Material) und dem Lichteinfall erstellt werden. Zu bunte Farbanstriche und Farbkombinationen werden schnell zu unruhig. Kinder haben es schwer sich zu konzentrieren. Das Spielzeug der Kinder soll doch in den Vordergrund treten wie geht das, wenn die Farbgestaltung überhand nimmt?
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